Einige Zeit ist mittlerweile seit unserem Urlaub in Lissabon und dem Besuch des Volvo Ocean Races vergangen. Hier endlich der Bericht und einige Fotos.
Tag 1
Am Morgen des 7. Juni 2012 ging es zuerst mit dem Auto nach Zürich. Von Zürich aus flogen wir mit der TAP Airline nach Lissabon. Nachdem der Landung, ging es mit dem Flughafenbus in die Stadt, wo man uns nach dem Aussteigen aus dem Bus zum ersten, aber bei weitem nicht zum letzen Mal, nicht ganz legale Substanzen angeboten hat.
Unsere Unterkunft lag mitten in der Altstadt in der „Calcado do Duque“ und war von außen nicht als Bed & Breackfast zu erkennen. Nachdem wir uns mit dem Gepäck die schmale, steile Stiege hinaufgekämpft hatten, sahen wir an einer „Wohnungstüre“ das Schild „ZUZA Bed & Breakfast„.
Wir waren also richtig. 🙂 Beim Einchecken bekamen wir neben dem Schlüssel für unseren „Vintage Room“ auch gleich ein portugiesisches Handy, um im Notfall rund um die Uhr Hilfe rufen zu können.
Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, machten wir uns auf den Weg zum Volvo Ocean Race-Hafen. Wir starteten zu Fuß und stiegen nach einiger Zeit laufen auf den Bus um. Da der Hafen nicht direkt in der Stadt, sondern am Ufer des Tejo weiter Richtung Atlantik lag war das eine gute Entscheidung. Das letzte Stück zum VOR wollten wir dann wieder laufen. Irgendwie haben wir die Entfernung aber leicht unterschätzt und die Strecke war doch nochmal ein ziemlicher Fußmarsch. Unterwegs gab es aber mit dem „Denkmal der Entdeckungen“ und dem „Torre de Belem“ einiges zu sehen. Im Hafen angekommen, gab es neben den 6 Booten vom Ocean Race ein ganzen Volvo Ocean Race Dorf mit Bühne, Verpflegungsständen und in den Fanshops zum shoppen.
Nachdem wir wieder zurück in der Stadt waren, gab es noch Abendessen im Restaurant direkt vor unserer Unterkunft, und danach ging es bald ab ins Bett, da wir doch ein bisschen müde waren von der Reise und der vielen Lauferei.
Tag 2
Am nächsten Morgen waren wir zuerst vom Frühstücksbuffet entzückt. Es gab alles, was man sich vorstellen kann, sogar frischen, selbergemachten Kuchen. 😀 Neben dem Frühstück war da aber auch noch Carlos, ein Mitarbeiter von Louis Zuzarte, der allen Gästen jeden Morgen Tipps für den Tag gab, und uns erklärte, wie wir am besten zu unseren Zielen kommen. Er warnte uns auch wo wir auf keinen Fall essen gehen sollten (dazu gehört auch das Restaurant vor der Türe).
Danach starteten wir mit der Erkundung der Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung unserer Unterkunft, und zwar mit dem Elevador St. Justa. Da eine Fahrt mit dem Lift ca. 10 EUR kostet, haben wir uns Carlos‘ Tipp zu Herzen genommen und haben uns die Liftfahrt gespart. Stattdessen sind wir zu Fuß zur oberen Platform gelaufen, denn von oben ist diese frei zugänglich. Leider konnten wir uns bei der Suche nach dem Tor zur Aussichtsplattform nicht mehr recht erinnern, ob dieses links oder rechts von der Kaserne der Garde des Präsidenten ist. Mit einer 50-50 Chance wollten wir zuerst durch ein falsches Tor links von der Kirche und somit direkt in die Kaserne der Leibgarde, statt auf die Plattform rechts von der Kirche. Die freundliche Wache hat uns davor aber entschieden abgehalten 🙂
Nachdem wir die Aussicht bewundert haben, ging es mit der Metro zum „Parque das Nacoes“, dem Expo-Gelände der Weltausstellung. Nach einem kurzen Zwischenstopp im „Centro Vaso da Gama“ haben wir uns Go Karts zum treten ausgeliehen und damit das Gelände erkundet.
Auf dem Expo Gelände waren wir dann auch im „Pavilaho do Conhecimento“, einem „Museum“, in dem man viele Sachen ausprobieren kann. Da wird das Kind im Mann richtig glücklich.
Nachdem wir zurück in die Stadt gefahren sind, probierten wir den weltberühmten Kirschlikör, den wir laut Carlos unbedingt probieren sollten (BÄH!) und machten danach die von Carlos empfohlene Fahrt mit der berühmten Straßenbahnlinie 28. Dieser Tipp war wiederum genial! Durch enge Gassen in verschiedenen Teilen der Stadt schlängelte sich die antike Straßenbahn. Von der Straßenbahn haben wir dann auch in den kommenden Tagen so ungefähr 732 Fotos gemacht. 22 von Eva, 710 von Matthias 😀
Tag 3
Am nächsten Tag ging es am Vormittag auf einen riesengroßen Flohmarkt – ein weiterer Tipp von Carlos. Nach ca. 30 Min schmiss Matthias seine Nerven weg und wir begaben uns zu Fuß auf die Suche nach schönen Locations für Fotos von der berühmten „28er“. Auf dem Weg stolperten wir auf einen kleinen niedlichen Laden in dem eine junge Schneiderin Selbstgemachtes und Selbstgenähtes verkaufte.
Am Nachmittag fuhren wir wieder in den Hafen vom Volvo Ocean Race, um beim In-Port Race live dabei zu sein. Wir hatten einen Platz auf der Kaimauer direkt an der Startlinie und konnten so die Startphase und den Zieleinlauf hautnah miterleben. Leider ging die Regatta nicht ganz so aus wie gewünscht, Puma belegte nur den zweiten Platz hinter Telefonica. Anders wäre besser gewesen. Trotzdem hat Ken Reed, der Skipper von Pump uns freundlich gegrüßt, als Puma zurück im Hafen war. Ein echter Held halt 😀
Auf dem Weg zurück in die Stadt konnten wir vor dem Palácio de Sao Bento, dem Parlament, die Proben für die Militärparade für den portugisischen Nationalfeiertag am nächsten Tag beobachten. Wahrscheinlich, weil irgendein kleiner Soldat einen Fehler gemacht hatte, musste der Jeep mit den „Probe-Honoritäten“ zweimal vorfahren 🙂
Fast direkt neben dem Parlamentsgebäude lag DIE Konditorei, die laut Carlos die besten „Pastels de Belem“ macht. Bei den Pastels de Belem handelt es sich um kleine Blätterteigkuchen, die mit Vanillepudding gefüllt sind und mit Zucker und Zimt bestreut werden. An manchen Tagen kommt es vor, dass man bei dieser Konditorei bis zu 45 Minuten anstehen muss, um diese Köstlichkeiten zu kaufen. Bei uns ging es etwas schneller: nach ca. 10 Minuten konnten wir bestätigen, dass sie lecker sind!
Tag 4
Der nächste Tag war wieder ganz dem Sightseeing in der Stadt gewidmet. Größtenteils zu Fuß erkundeten wir die schmalen Gassen in den Ortsteilen Alfama, Baixa und Barrio Alto bis die Füße nicht mehr wollten. Von den sieben Hügeln, auf denen Lissabon errichtet wurde, haben wir an diesem Tag 5 ohne die vorhandenen technischen Hilfsmittel bestiegen.
Das Seightseeing war jedoch nicht unsere einzige Mission. Eva war auf der Suche nach einem paar Schuhe – da ihre 41er in Lissabon anscheinend aber relativ unüblich sind, war dieses Vorhaben eher deprimierend wie erfreulich.
Tag 5
Am Montag, unserem letzten ganzen Tag in Lissabon, haben wir die Stadt verlassen, und sind mit dem Zug zum Weltkulturerbe nach Sintra gefahren. In Sintra kann man verschiedene Schlösser besuchen – es ist jedoch ein sehr teurer Spaß. Wir waren im der Ruine „Castelo dos Mouros„, einer im 9. Jahrhundert von den Mauren erbauten Burg.
Zum Abendessen gab es an diesem Tag Fisch in einem von Carlos empfohlenen Restaurant, dem „Sea Me„. Das Sea Me ist ein modernes portugiesisches Fischrestaurant mit ausgezeichnetem Essen. Eva war mutig und hat hier ihre erste Auster gegessen. :S
Tag 5
Am letzen Tag holten wir zuerst unsere Sardine ab, die extra auf Bestellung genäht wurde. Zu Fuß liefen wir noch etwas durch Lissabon und verabschiedeten uns von der Stadt.
Im Wohnzimmer des Bed & Breakfast warteten wir dann nach dem Packen darauf, dass uns das Taxi abholen kommt und zum Flughafen bringt.
Wir hatten am Tag davor erfahren dass an diesem Tag aufgrund der Feierlichkeiten, die Stadt ab ca. 14 Uhr wie lahm gelegt sein würde. Aus diesem Grund hatten wir das Taxi extra früh genug bestellt, 3 Stunden vor dem Abflug. Leider tauchte das Taxi nicht zur vereinbarten Zeit auf und Carlos, der uns auslachte, dass wir das Taxi viiielz zu früh bestellt hätten, wurde langsam nervös. Als das Taxi dann ungefähr eine halbe Stunde zu spät ankam verabschiedeten wir uns. Danach ging der Schrecken erst richtig los. Die Straße war schon gesperrt für die Parade der Massenhochzeit (man kann an diesem Tag umsonst heiraten) und wir standen in einem riesengroßen Stau. Unser Taxifahrer kämpfte sich vor und schaffte es bis zur Parade der Brautpaare in ihren Rolls-Royce und anderen Oldtimern. Leider war uns diese Parade dezent im Weg auf unserer Mission den Flughafen noch pünktlich zu ereichen. Kurzerhand und laut schimpfend reihte sich unser Taxifahrer als 5. Auto in die Hochzeitsparade ein, was uns nicht nur freundliche Blicke und Worte einbrachte.
Nachdem sich der Taxifahrer durch die Parade durchgedrängt hatte und endlich den Stau an einer Ampel verlassen konnte, waren von den ursprünglichen drei Stunden plötzlich nur noch eine Stunde übrig. Unter vollem Einsatz und unter Mißachtung aller Verkehrsregeln sowie geschätzen 17 roten Ampeln, hat der Taxifahrer es dann aber doch noch geschafft. Wir hatten den Flughafen erreicht und gaben nach diesem Höllenritt – vermutlich aus reiner Überlebensfreude – großzügig Trinkgeld. Der Flug zurück nach Zürich war im Anschluss an diese Taxifahrt dann Entspannung pur. In Zürich angekommen fuhr uns unser Auto Chantal sicher nach Hause.