Dirtroad, Page und Prezel

„The View“, so hieß unser Hotel im Monument Valley in dem wir von gestern auf heute übernachtet haben.
Und der Name kommt nicht von ungefähr: das Hotel wurde von den Navajo Indianern so errichtet, dass alle Zimmer in Richtung Osten blicken. Somit haben alle Zimmer die perfekte Aussicht auf das altbekannte Bild der Malboro-Werbung bzw. die bekannte Kulisse aus John Wayne-Fimen: den drei „Buttes“ (Berge) im Monument Valley. Alle Hotelbewohner haben also die gleiche Aussicht auf den Sonnenaufgang und -untergang im Monument Valley und man hört von morgens bis Abends die Fotoapparate klicken, piepsen usw.

Erwähnenswert ist auch die Blitzerei mancher Foto-Laien, die sich danach über schlechte Bilder vom Sonnenuntergang wundern. 😀 Es gibt sogar welche, die versuchen mit dem Blitz die Sterne zu fotografieren, aber naja lassen wir das 😉

Nachdem wir gestern Abend nach einem heftigen Gewitter schon Glück mit dem Sonnenuntergang hatten, sah es um 10 Uhr Abends so aus, als würde es eine wolkenlose Nacht geben. Matthias hoffte auf einen spektakulären Sonnenaufgang. Die Sonne ging auch auf, die Buttes standen auch noch an der gleichen Stelle, aber leider kam wieder einmal die uns andauernd verfolgende Regenwolke dazwischen.

Und ein Sonnenaufgang im Monument Valley ist schließlich ein Stück spektakulärer, wenn man die Sonne sehen kann. Wolken zwischen der Sonne und dem Betrachter beeinträchtigen das Ganze doch ein wenig. Nicht dass der Eindruck entsteht, dass es heute Morgen nicht toll gewesen wäre, das nicht, aber es hätte doch noch ein bisschen schöner sein können.

Mehr gestört als die Wolken haben aber dann doch die japanischen Touristen, die mit ihrem lautstarken Geplapper alle anderen Sonnenaufgangsbetrachter beeinträchtigt haben. Nervig sowas. Da hat der Matthias die Eva extra mal ausschlafen lassen und genießt die Ruhe und dann lärmen die Asiaten andauernd rum 😉

Nachdem wir beim Frühstück zum ersten Mal in den USA Pancakes bekommen haben, beschloss Matthias ein Stück des „Monument Valley Tracks“ zu erkunden. Es gibt die Möglichkeit, bei den Navajos eine Tour zu buchen (dauert 2 Stunden und kostet pro Person ca. 70 Dollar) oder selber zu fahren. Sparfüchse die wir sind, pfiffen wir auf die ortskundigen Navajos und machten es auf eigene Faust. Vor allem hatte uns die Dame an der Rezeption auf unser Nachfragen hin versichert, dass die Straße in einem „hervorragenden Zustand“ ist, aber eben ein bisschen bumpy, weil eine Dirtroad.

Ein bisschen bumpy ist, gelinde gesagt, die Untertreibung des doch noch jungen Jahrtausends. Schlaglöcher, in denen ungefähr fast der ganze Jeep Platz gehabt hätte, gab es auf der „Straße“ genügend. Beim ersten Aussichtspunkt haben wir beschlossen, aus Rücksicht auf unseren Jeep und Evas Magen nicht weiter zu fahren. Langsam aber gemächlich machten wir uns zurück auf die befestigte Straße und bemitleideten alle entgegenkommenden Autos. Das Standardbild das sich uns bot war: grinsender Mann und schockierte Beifahrerin. Matthias hatte noch eine glorreiche Idee für die Navajos: Sie sollten mit ihren Jeeps beim ersten Parkplatz der Dirtroad auf die geschockten Touristen warten und ihnen anbieten sie den Rest der Strecke zu fahren. Das wäre ein riiiiesen Kassenschlager! 🙂

Nach unserem Höllenritt machten wir uns auf den Weg nach Page in Arizona. Das Monument Valley liegt auch in Arizona, ist aber nur von Utah aus erreichbar – quasi wie ein Zollausschlussgebiet. Spannend wird es auch noch mit der Zeit. Arizona und Utah liegen eigentlich in der selben Zeitzone (Mountain Time). Arizona hat aber als einziger Bundesstaat in dieser Zeitzone eine Sommerzeit. Das Monument Valley aber wieder nicht, es hat die selbe Zeit wie Utah. Falls das jetzt verwirrend klingt, es ist auch verdammt verwirrend!

Die Straße nach Page war nicht wirklich spektakulär. Zwischendurch hat es wieder einmal kurz geschüttet – wieder mal die doofe Wolke – aber nach 3 Stunden erreichten wir unser Hotel in Page. Leider zu früh, um einzuchecken, dank der doofen Zeitumstellung.

Wir nutzten die übrige Stunde und erkundeten erst einmal Page: Es gibt hier eine „Church Row“, in der eine „Kirche“ neben der anderen steht, so ca. 12 Stück. Nach einem Abstecher ins Visitor Center machten wir uns auf zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den „Glen Canyon Dam“ der den Colorado River zurückstaut. Dort wurden wir von vielen ziemlich großen Raupen überrascht. Plötzlich waren sie überall auf dem Gelände und den Straßen. Von den Tierchen gibt es hier so viele, dass es nicht mal möglich ist, eine Straße entlang zu fahren, ohne zig Raupen zu überfahren. Trotz etlicher Ausweichmanöver schafften es einige nicht und wir hoffen, dass daraus keine Schmetterlinge geworden wären. :S

Am Abend machten wir uns auf den Weg in den Glen Canyon Nationalpark, um dort in der Waehae Marina zu speisen. Auf der Karte gab es einen Cowboy-Burger, der mit einem „Pretzl“ (Laugenbrötchen) gemacht wird. Schlecht war er nicht, aber Bayern sind es halt keine, die Amis. Es war übrigens der 8. Burger von Matthias seit wir hier sind. 🙂

Die Amerikaner haben sowie so einen Tick mit diesen Prezels. Scheint hier ein echter Trend zu sein! Es gibt Pretzl m&ms, Pretzl-Kekse, Pretzl-Burgerbrötchen, Pretzl da und dort. Sachen gibt’s 😀

Während dem Abendessen zog es rundum uns immer mehr zu und es fing wie verrückt an zu blitzen und donnern. Zum Glück tobt das Gewitter aber nur nördlich des Lake Powell. Wir sind auf der südlichen Seite, und hoffen auf gutes Wetter für morgen, damit der Antelope Canyon bei unserer Tour am Mittag nicht geflutet ist.

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2 Gedanken zu “Dirtroad, Page und Prezel

    • gute idee an sich, ich fürchte nur, dass es nie die selbe wolke ist. das ist quasi ein wolkenmafiaclan, der aus verschiedenen mitgliedern besteht. aber der einfachheit halber können wir sie alle rolf-rüdiger taufen 🙂

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