Wir hatten Glück mit dem Wetter! Heute morgen war unsere Wolke Rolf-Rüdiger nicht am Himmel zu sehen. Unserem Ausflug in den Antelope Canyon stand also nichts im Weg. Davor wollten wir aber noch zum Horseshoe Bend, einem Mäander des Colorado River flussab des Lake Powell. Vom Hotel zum Parkplatz beim Aussichtspunkt waren es nur 3 Meilen zu fahren, also nur 3x umfallen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel – es gab Toastbrot und Cornflakes – fuhren wir also gegen halb 9 Richtung Horseshoe Bend. Auf dem Weg vom Parkplatz zu unserem Ziel waren früh am Morgen jede Menge Raupen in allen Größen. Durch scharfes Überlegen ist Matthias auch eingefallen, was aus den Raupen werden könnte, nachdem sie sich verpuppt haben: Flecken auf der Windschutzscheibe! Nein jetzt mal ernsthaft: die Dinger sind riesig und nachdem es sonst nichts in der Größe gibt, müssten aus den Raupen die Libellen werden, die hier überall herumschwirren.
Beim Horseshoe Bend gibt es keinen offiziellen Aussichtspunkt mit Mauer oder Zaun, man steht quasi am Abgrund, und es geht 1000 Fuß in die Tiefe. Zum fotografieren war es am Vormittag aber nicht wirklich ideal. Dadurch, dass die Sonne von hinten kommt, liegt der halbe Mäander im Schatten, und der Rest in der prallen Sonne. Schwierig zu fotografieren. Wir haben daher beschlossen, am Nachmittag einen zweiten Versuch zu starten und machten uns auf den Weg zum Veranstalter der Antelope Tour. Da unsere Tour im Antelope Canyon aber erst für 11:30 Uhr gebucht war, hatten wir noch viel übrige Zeit und gingen etwas shoppen. Eva gönnte sich einen Kaffee bei Starbucks und Matthias sich eine Cola im Safeways. Der Wahnsinn 😀
Angekommen beim Treffpunkt checkten wir für die Tour ein und warteten bis es endlich losging. Während dieser Zeit kam ein ganzer Bus Japaner an und wir haben uns gefragt, wie groß die Gruppe denn wohl sein wird. Als es dann losging, fuhren insgesamt 4 Pickups, auf denen jeweils 12 Personen saßen, in Richtung Upper Antelope Canyon. Die Fahrt ging zuerst 10 Minuten über den Highway und dann noch einmal 10 Minuten durch das sandige Flussbett des Antelope River. Da es in der letzen Nacht geregnet hat, war es stellenweise noch ziemlich matschig und dementsprechend spritzte der nasse Sand zu uns hoch.
Als wir beim Canyon angekommen sind, staunten wir nicht schlecht, da ungefähr noch 15 weitere Pickups vor dem Eingang standen. Die Fahrerin unseres Pickups war dann auch unser Guide durch den Canyon. Mit ihrer resoluten Art sorgte sie öfters dafür, dass sich die Gruppen vor uns immer sehr schnell hinter der nächsten Biegung des Canyons verzog. So hatten wir immer einen menschenleeren Canyon vor uns und konnten somit einige tolle Fotos machen. Insgesamt ist es aber ziemlich stressig im Canyon, da es doch recht eng ist und viele Leute in beide Richtungen unterwegs sind. Das Herumgerufe der Guides sorgt da natürlich nicht nur für freie Sicht zum Fotografieren, sondern auch für Hektik.
An manchen Stellen konnte man sehen, dass das Wasser während des gestrigen Regens im Canyon ungefähr in Kopfhöhe Spuren an der Wand hinterlassen hat. Bei Regen ist es im Canyon also ziemlich sicher ungemütlich. Als unsere Gruppe am hinteren Ende des Canyons angekommen war, bekamen wir 15 Minuten Zeit, um eigenständig zurück zu gehen. Wir sind als erste unserer Gruppe losgegangen und haben darauf geschaut, dass uns niemand aus unserer Gruppe überholt – dachten wir. Fünf Meter vor dem Ausgang kam unser Guide auf uns zu, und meinte, dass alle andern schon warten, und wir 5 Minuten zu spät sind. War aber zum Glück kein großes Problem, die 5 Minuten hat sie auf der Fahrt im Flussbett zu Evas Freude locker aufgeholt.
Zurück in Page haben wir unseren Hunger gestillt – zum ersten Mal besuchten wir das amerikanische Spezialitäten-Restaurant „Taco Bell“. Ganz interessant irgendwie und sehr mexikanisch. Vom Taco Bell sind wir in den gegenüberliegenden Walmart gefahren – ebenfalls zum ersten Mal. Der Tag der Premieren quasi 😉
Im Walmart gibt es ALLES! Von Heimwerkermaterial über Spielzeug, Sportartikel und Elektronik bis hin zu Lebensmitteln – mit wenigen Ausnahmen. Speicherkarten für unsere EOS zum Beispiel gab es keine. Der Verkäufer in der Kamerabteilung wollte uns helfen und fragte, was für eine Kamera es ist. Matthias sagte eine EOS 6D woraufhin der Verkäufer ernsthaft fragte, ob das eine Cam ist, bei der man die Optik wechseln kann. Fachberatung also.
Nach dem Walmart fuhren wir dann nochmals zum Horseshoe Bend. Am Nachmittag war die Lichtsituation um einiges besser als am Vormittag und Matthias konnte endlich seine Fotos machen. Zu Evas Leid war die optimale Position direkt am Abgrund. Als alle Bilder im Kasten waren, machten wir uns auf zu unserem letzten Stopp für heute: das Kraftwerk am Lake Powell. Anschließend fuhren wir zum Hotel und ruhten uns für den Rest des Tages aus. Halbzeitpause unserer Reise.
Morgen geht es wieder weiter – zum ersten Mal haben wir halbwegs Glück. Anstatt der 60 Meilen Umweg die wir fahren hätten müssen, da der Highway 89 im Februar weggespült wurde, ersparen wir uns dank einer provisorischen Straße, die gerade eröffnet wurde, den Großteil des Umweges,