Der heutige Tag fing ziemlich langweilig an. Wir machten uns auf den Weg von Kingman in Arizona nach Twentynine Palms in Kalifornien. Dieser Ort liegt nördlich des Joshua Tree Nationalparks, in den wir heute gehen wollten.
Wir fuhren zu Beginn 125 Meilen auf der Interstate 40 in Richtung Westen. Im Gegensatz zu dem Abschnitt, den wir gestern gefahren sind, war die Fahrbahn heute in einem ganz guten Zustand. Es ging immer wieder auf und ab, der höchste Pass heute war ein bisschen über 2000 Fuß hoch und wir kamen gut voran. An der Staatsgrenze von Arizona und Kalifornien wurden alle Fahrzeuge kontrolliert. Wir wurden von der netten Beamtin gleich weiter gewunken – wahrscheinlich hat sie uns angesehen, dass wir nur zwei Touristen sind.
Die ersten zwei Abfahrten von der Interstate, die uns das Navi vorschlug ignorierten wir, da wir so lange wie möglich I40 bleiben wollten. Die Straße in den Süden, die Trasse der alten Route 66, ist nicht wirklich stark befahren wir wussten nicht in welchem Zustand sie ist. Kurz vor Amboy verliessen wir dann aber doch die Interstate, da wir in den Süden mussten.
Obwohl die Mojave Wüste eigentlich nördlich der I40 liegt, weist die Gegend, durch die wir gefahren sind, doch recht viel Ähnlichkeiten mit der Wüste auf, daher war es Wüste für uns. Nach einiger Zeit geradeaus fahren in Richtung Süden durch die Wüste bogen wir dann auf die Route 66 ab und fuhren weiter geradeaus durch die Wüste. Jetzt aber in Richtung Westen. Wir freuten uns, als wir sahen, dass vor uns das Örtchen Amboy lag und wollten dort eine kurze Pause mit einer kalten Cola einlegen.
Das erste Gebäude, das wir von Amboy sahen, war die Amboy School, die sicherlich seit mindestens 10 Jahren geschlossen ist. Neben der Schule gab es noch eine Post, eine Tankstelle und Roy’s Motel. Ob die Post und das Motel in Betrieb sind, haben wir nicht geschaut, in der Tankstelle war nur der Besitzer. Roy ist geschätzte 85 Jahre alt und wirkte sehr herzlich.
Von Amboy aus ging es wieder nach Süden, weiter durch die Wüste, in der auf einmal ein Stau vor uns auftauchte. Die Marines, die in Twentynine Palms ein Übungsgelände haben, haben einen Panzer irgendwie kaputtgemacht und der musste daher auf einem Tieflader wieder in die Basis transportiert werden. Neben dem Tieflader mit dem Panzer waren aber noch zwei Pickups als Begleitfahrzeuge, ein Hummer und ein Bergefahrzeug unterwegs – und das relativ langsam. Stau mitten in der Wüste also. Wir haben uns brav hinten eingereiht, bis der Marine im hintersten Pick-up uns anzeigte, wir sollen überholen. Machten wir natürlich gleich und überholten gleich die ganze Kolonne, weil wir nicht wirklich zwischen Panzer und Hummer fahren wollten.
Als wir näher zu diesem ominösen Twentynine Palms kamen, wurde Eva immer beunruhigter, da weit und breit keine Stadt in Sicht war. Vereinzelt waren links und rechts der Straße verlassen aussehende Gebäude und das änderte sich auch leider nicht mal als wir unserem Ziel näher kamen. Es stellte sich aber dann zum Glück heraus, dass wir in einem ganz guten Hotel gelandet sind und nicht in einer dieser Hütten schlafen müssen. 29 Palms hat sich dann noch herausgestellt ist doch recht groß und es gibt sogar einen Subway und einen Burger King hier.
Im Hotel haben wir erfahren, dass es vor zwei Wochen im Joshua Tree NP ein „bisschen“ geregnet hat, was sonst eigentlich so gut wie nie vorkommt. Das bisschen taifun-artiger Regen hat dann leider ein paar Strassen weggespült und um in den Park zu kommen, mussten wir daher zuerst in den Ort Joshua Tree fahren. Dort, beim westlichen Eingang, gab es auch ein Visitor Center mit einem tollen, motivierten Ranger der uns ein paar tolle Tipps gab. Im Park haben wir dann zwei kleine Wanderungen gemacht. Der erste führte uns zu Hidden Valley und die zweite zum Baker Dam. Beim Baker Dam befindet sich derzeit – dank des Regens – ein kleiner Stausee. Alles hat eben auch Vorteile.
Am höchsten Punkt des Parks bei „Keys View“ warteten wir dann auf den Sonnenuntergang und schossen noch einige Fotos. Auf dem Weg zurück ins Hotel lief Eva kurz vor dem Parkausgang noch ein Koyote vors Auto. Leider war die Kamera nicht so schnell bei der Hand, obwohl das Tier kreuz und quer über die Straße huschte. Es ging aber alles gut, denn Eva bremst auch für Koyoten – auch wenn der Koyote schon ein Chaote war 🙂
Das wars von heute, wie es morgen weitergeht, ist bald hier zu lesen 🙂